Seminaristen im Nahen Osten

Der Patriarchalische Orden vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem unterstützt auch die Ausbildung von Priestern im Nahen Osten. Unsere Förderung richtet sich speziell an die jugendlichen Seminaristen auf ihrem Weg ins Priesterseminar.

Das Leben eines Seminaristen von der Priesterausbildung bis zur Priesterweihe läuft in etwa wie folgt ab: Ab einem Alter von 15 oder 16 Jahren besuchen die Jungen öffentliche Schulen bis zum Abitur. Sie leben in dieser Zeit in einer Gemeinschaft mit zwei oder drei Priestern. In dieser Gemeinschaft lernen sie das Leben und Wirken eines Priesters kennen. Nach erfolgreichem Schulabschluss kann der Seminarist mit Empfehlung der Priester seine Studien im Priesterseminar St. Anna im melkitischen Patriarchat in Raboue, Libanon, fortsetzen.

Der Tag beginnt früh in Raboue. Um 5.45 Uhr stehen die jungen Seminaristen auf. Nach einem Gottesdienst um 6.15 Uhr wird gefrühstückt. Um 7.30 Uhr fahren die Seminaristen zum Philosophie- und Theologiestudium zum Institut St. Paul in Harissa. Gegen 12.20 Uhr kehren sie ins Seminar zurück. Nach dem Mittagessen um 13.00 Uhr ist bis 15.30 Uhr eine Ruhepause.

Dann gehen die Seminaristen bis 18.15 Uhr ihren Studien nach und treffen sich anschließend zu Gebet, Gespräch oder der Übung in byzantinischer Liturgie und Musik. Nach dem Abendessen um 19.00 Uhr haben die jungen Männer bis ca. 21.30 Uhr etwas Freizeit zum Spielen, Fernsehen, Lesen, etc. Danach zieht sich jeder zum Lernen und Vorbereiten des nächsten Tages in sein Zimmer zurück.

An den Wochenenden werden Ausflüge organisiert, den Jüngeren wird bei der Arbeit geholfen, oder die Seminaristen helfen im Krankenhaus oder einer Pfarre. Während der dreimonatigen Sommerferien arbeiten sie in einer Pfarre ihrer Heimat und verbringen auch einige Zeit bei ihren Familien. Die Studienzeit beträgt fünfeinhalb Jahre. Die Kosten für Verpflegung und Unterbringung trägt das Patriarchat.

Mit einem guten persönlichen Zeugnis sowie einem guten Studienabschluss erhält der Seminarist nach Beendigung seiner Studienzeit die Weihe zum Diakon. Anschließend arbeitet er ca. sechs Monate in einer Pfarre als Diakon, ehe er zur Priesterweihe zugelassen wird. Sein priesterliches Wirken beginnt er in der Pfarre, die sein Bischof ihm zuteilt.

Damit die Priesterausbildung nicht wegen unzureichender Mittel stagniert, sind wir auf Ihre Spenden angewiesen. Wir hoffen, dass mit Ihrer Spende noch viele junge Männer ihren Weg als Priester unter den sicherlich schwierigen Bedingungen im Nahen Osten gehen können.