Melkitische Kirche – in Einheit mit Rom

Mit folgenden Worten fasst Papst Franziskus zusammen: „Die melkitische Kirche ist eine reiche Kirche, mit einer eigenen Theologie, die zur katholischen Theologie gehört, mit einer eigenen wunderschönen Liturgie und einem Volk, das in diesem Augenblick gekreuzigt wird, so wie Jesus.“

Die Griechisch-Melkitisch-Katholische Kirche gehört zu den Katholischen Ostkirchen und zählte 2014 rund 1,6 Millionen Gläubige. Kirchenoberhaupt ist der melkitische Patriarch von Antiochien, derzeit Youssef I. Absi. Sein Amtssitz ist Damaskus in Syrien; seine beiden libanesischen Wohnsitze sind in Raboueh und Ain Traz. Patriarchatssitze befinden sich auch in Jerusalem und Kairo. Die Gläubigen unterstehen dem Patriarchen, sind in 26 Diözesen organisiert und leben in Syrien, Libanon, Israel, Palästina, Ägypten, Jordanien, USA, Kanada, Südamerika, Europa und Australien.

Die melkitische Kirche ist seit jeher in Einheit mit der Römisch-Katholischen Kirche und Bewahrer der byzantinischen Liturgie und Tradition in der Römisch-Katholischen Kirche. Sie lebt somit sowohl in den östlichen Traditionen unserer aller Vorväter als auch in Einheit mit Rom – und genau das ist ihre Chance, bei der Einheit der Christen eine wesentliche Rolle zu spielen.

Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil war der melkitisch-katholische Episkopat, angeführt von Patriarch Maximos IV., ein herausragender Vertreter ostkirchlicher Traditionen in ihrer Bedeutung für die katholische Kirche.

Im 9. Artikel des Dekrets „Orientalium Ecclesiarum„ vom II. Vatikanum heißt es :

„In Anbetracht der äußerst alten Tradition der Kirche kommt den Patriarchen der orientalischen Kirche wieder eine ganz besondere Ehre zu. Sie sind zum Leiter ihrer Patriarchate ernannt, als Väter wie auch als Oberhäupter. Dieses Konzil erteilt daher die Weisung, ihre Rechte und Privilegien wieder einzusetzen.“

Das Wort „Melkiten“ stammt aus dem Aramäischen, wörtlich bedeutet es „königlich“ bzw. „kaiserlich“. Im Konzil von Chalzedon (451 n. Chr.) waren die Vorfahren der Melkiten Gegner der nestorianischen und monophysitischen Irrlehren und folgten der kaiserlichen Konzilsentscheidung (Malik = Kaiser, König). Im modernen Sprachgebrauch wird der Begriff Melkit fast ausschließlich für die griechisch-katholischen Gläubigen verwendet. So hat sich ihr Name bis zum heutigen Tag erhalten.

Mit dem gregorianischen Kalender lebend, feiern die katholischen Melkiten ihre byzantinische Liturgie heute meist in der arabischen Sprache.

Der Patriarchalische Orden vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem ist ein Laienorden der Griechisch-Melkitisch-Katholischen Kirche, der durch den melkitischen Patriarchen von Antiochien, als Großmeister, geführt wird. Unsere Freundschaft und materielle Hilfe werden in der Spiritualität und Feier der byzantinischen Liturgie reich belohnt.