Der weltweit tätige Patriarchalische Orden

Die Ritter und Damen des Patriarchalischen Ordens bilden eine internationale und sakramentale Gemeinschaft, die sich dazu verpflichtet, die ritterlichen und menschlichen Ziele des Patriarchalischen Ordens zu unterstützen.

Es ist außerdem ihre Aufgabe, das christliche Leben in der heutigen Gesellschaft zu verbreiten und durch religiöse, wohltätige und soziale Werke und Institutionen die Griechisch-Melkitisch-Katholische Kirche zu fördern und zu unterstützen.

Mit einer Zahl von etwa 50 Rittern und Damen und weiterhin circa 100 Fördermitgliedern sind wir in Deutschland eine kleine Gruppe von Freunden der arabischen Christen, insbesondere der Griechisch-Melkitisch-Katholischen Kirche, die ihre Liturgie im byzantinischen Ritus feiert.

Das Heilige Kreuz kommt aus Jerusalem. An diesem Kreuz und durch dieses Kreuz hat Jesus die ganze Menschheit erlöst. Seitdem wird das Heilige Kreuz von den Christen der ganzen Welt verehrt. Wiedergefunden im Jahr 320 von der Heiligen Helena, der Mutter Kaiser Konstantins, wurde das Heilige Kreuz in der Auferstehungsbasilika sorgfältig aufbewahrt, welche Helena mit ihrem Sohn in Jerusalem an dem Ort des heiligen Grabes erbauen ließ.

Der Patriarch Antiochias und des ganzen Orients, Alexandrias und Jerusalems, der die Rechtsprechung über die Heiligen Stätten hat, konnte für gewöhnlich all denen eine Auszeichnung verleihen, nämlich die des „Heiligen Kreuzes von Jerusalem”, die sich durch ihre Frömmigkeit und ihren Einsatz für das Heilige Land würdig erwiesen haben und die dem Patriarchat dienten.

Der Patriarchalische Orden wurde von S. S. Patriarch Maximos IV. gegründet. Seine Seligkeit Patriarch Maximos V. beschloss, dem altehrwürdigen Heiligen Kreuz zu Jerusalem einen neuen Ausdruck zu verleihen, indem er anregte, die orientalische, heraldische Tradition wieder zu beleben, dabei jedoch den Anforderungen der modernen Zeit Rechnung zu tragen. Gleichzeitig sollte dem Griechisch-Melkitisch-Katholischen Patriarchen eine Institution an die Hand gegeben werden, deren Mitglieder sich für die christliche Minderheit im Heiligen Land und im ganzen Orient interessieren und engagieren.

Die Christen im Vorderen Orient haben dieselben Schwierigkeiten wie alle Minderheiten in stark anders orientierter Gesellschaft. Die religiöse Tätigkeit und die Ausbreitung der christlichen Lehre werden zunehmend behindert und erschwert.

Wichtig ist der Erhalt der Kirchen und heiligen Stätten, damit das Heilige Land und die Ursprungsländer des Christentums nicht zum Museum werden. Diese gewaltige Aufgabe können die Christen dort nicht mehr alleine bewältigen.

Doch die Aufgaben wachsen und mit ihnen die Notwendigkeit der Hilfe. Wenn es z.B. nicht gelingt, bessere Schulen, eine bessere Krankenversorgung und Kinderbetreuung zu gewährleisten, wandern immer mehr Christen aus.

In der heutigen Zeit nimmt die Zahl der aktiven Katholiken leider immer mehr ab. Dies ist vielleicht ein Grund mehr, sich den Ostkirchen zuzuwenden und gegenseitig voneinander zu lernen und anzunehmen. Speziell der Griechisch-Melkitisch-Katholischen Kirche, auch wenn die Anzahl ihrer Gläubigen im Verhältnis zu anderen Kirchen gering ist, fällt in der Ökumene eine Schlüsselfunktion zu. Die Melkitische Kirche lebt sowohl in östlichen Traditionen unserer aller Vorväter als auch in Einheit mit Rom, und genau das ist ihre Chance, bei der Einheit der Christen eine wesentliche Rolle zu spielen. Unsere Freundschaft und materielle Hilfe werden in der Spiritualität und Feier der byzantinischen Liturgie reich belohnt.

Dem Patriarchalischen Orden vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem kommt eine Brückenbauerfunktion zu. In seiner Vereinssatzung in Deutschland setzt sich der Patriarchalische Orden zum Ziel: „Den Glauben und die religiöse Praxis unter seinen Mitgliedern wachsen zu lassen; innerhalb der heutigen Gesellschaft die Werte der Gerechtigkeit, der Brüderlichkeit, des Verständnisses, der Achtung zu fördern und diese zu konkretisieren durch die Förderung und Aufrechterhaltung religiöser, kultureller, wohltätiger sozialer Werke und Institutionen, die das Hauptanliegen der Griechisch-Melktisch-Katholisch-Patriarchalischen Kirche von Antiochien und dem ganzen Orient, von Alexandria und Jerusalem sind, in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche und den Direktiven des Zweiten Ökumenischen und Vatikanischen Konzils; insbesondere den christlichen Brüdern und Schwestern des Orients moralische, geistige und wirtschaftliche Hilfe zukommen zu lassen.“

Wir legen bei der Investitur einen Schwur ab und verpflichten uns mit den folgenden Worten:
„Herr Jesus Christus, Du bist unser König für immer: Durch Dein Kreuz hast Du dem Menschengeschlecht das Heil gebracht und uns gerettet, uns arme Sünder. Indem wir das Heilige Kreuz von Jerusalem auf uns nehmen, schwören wir Dir Treue, Deiner Heiligen Stadt, Deinem Heiligen Land und den christlichen Gemeinden, die hier auf der durch Dein lebensspendendes Leben, Deinen Tod und Deine Auferstehung geweihten Erde leben. Oh Herr, mache uns Deines Reiches würdig. Amen.“

Wir veranstalten im Jahresverlauf neben dem Investiturwochenende zwei weitere Zusammenkünfte mit einer Göttlichen Liturgie im byzantinischen Ritus und anschließendem gemütlichen Beisammensein.

Im Rahmen der Investituren ist besonders das Jahr 1993 zu nennen, denn es war das letzte Jahr, in dem S. S. Patriarch Maximos V. noch persönlich die Investitur besuchen konnte. Sie fand in Aachen-Kornelimünster in der Propsteikirche St. Kornelius während der alle sieben Jahre stattfindenden Heiligtumsfahrt statt. Der Patriarch erfüllte die Bitte des damaligen Propstes Müller gerne und zeigte am Investiturtag von der Turmgalerie den Wallfahrern und Ordensmitgliedern die Heiligtümer.

Die erste Investitur von Großmeister Patriarch Gregorios III. fand 2002 in Kevelaer in der Basilika St. Marien statt. Gastgeber war Wallfahrtsdirektor Prälat Richard Schulte Staade, Patriarchalexarch der Melkitischen Kirche und Ordensmitglied. Weitere Investituren folgten im Hohen Dom zu Aachen und im Hohen Dom zu Essen jeweils im Dreijahresturnus. In Aachen verdankten wir S. E. Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff die Zustimmung, und in Essen war der verstorbene Bischof S. E. Hubert Luthe Commandeur unseres Patriarchalischen Ordens vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem. S. E. Bischof Dr. Felix Genn sprach uns als Nachfolger eine ebenso herzliche Einladung nach Essen aus. Im Jahr 2008 sind wir erstmals im Hohen Dom zu Trier, dem ältesten Bistum Deutschlands, zu Gast gewesen. 2011 konnten wir die Investitur im Hohen Dom zu Limburg und 2013 im Hohen Dom zu Münster feiern. Die letzte Investitur unseres Großmeisters Patriarch Gregorios III. fand im Jahr 2016 in Trier statt.

Wir sind dankbar und freuen uns, unsere Investituren meist in einer Bischofsstadt zu begehen.

Wir sind weder ein päpstlicher noch ein souveräner Ritterorden, sondern:

  • kirchlich ein patriarchalischer Laienorden der Griechisch-Melkitisch-Katholischen Kirche unter dem Großmeister Youssef, Patriarch von  Antiochien und dem Ganzen Orient, dessen Mitglieder die international üblichen Höflichkeitsanreden „Ritter“ und „Damen“ benutzen, wie dies weltweit  bei zivilen Auszeichnungen Brauch ist;

  • ein von drei Staaten international rechtlich anerkannter Orden, dessen Ordensauszeichnungen – entsprechend des Deutschen Gesetzes über „Titel, Orden und Ehrenzeichen“ – offiziell auch z. B. von Uniformträgern getragen werden dürfen;

  • ein in Deutschland gemeinnützig anerkannter, eingetragener Verein, der Spendenquittungen ausstellen darf.

Die Ordensauszeichnungen haben zum Ziel, Wohltätern der Griechisch-Melkitisch-Katholischen Kirche sowie des Heiligen Landes den gebührenden Dank auszusprechen.