Großprior Erzbischof Yaser Ayyash in Trier – Jahrestreffen mit Investitur
In Deutschlands ältestem Bistum Trier fand vom 12. bis 14. September 2025 das jährliche Treffen des Patriarchalischen Ordens vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem mit Investitur statt. Der Großprior des Ordens, Jerusalems Erzbischof Yaser Ayyash, konnte wieder voll Freude begrüßt werden.
Vor 1.700 Jahren fand das Konzil von Nicäa statt. Im Frühjahr 325 trafen sich hohe Kleriker aus allen Teilen der bekannten Welt in Nicäa in der heutigen Türkei. Es war das erste gesamtkirchliche Konzil der Kirchengeschichte. Wir hoffen und beten, dass das 1.700-jährige Jubiläum ein Impuls für die Ökumene sein wird.
Ebenfalls vor 1.700 Jahren fand die Hl. Helena, die Mutter des römischen Kaisers Konstantin, in Jerusalem das Kreuz Christi. Daher ist es für den Orden eine besondere Fügung, das Fest Kreuzerhöhung in diesem Jubiläumsjahr im Hohen Dom zu Trier zu begehen.
Erzbischof Yaser stellte in seinem Vortrag die sehr schwierige Lage in seiner Diözese vor, die neben Jerusalem auch Jaffa (Tel Aviv), Bethlehem, Beit Sahour (Hirtenfelder) sowie den rein christlichen Ort Taybeh und weitere Pfarreien umfasst. Taybeh ist bekannt wegen der einzigen Bierbrauerei in Palästina. Seit den vergangenen Monaten sorgen Siedler für Angst unter den Bewohnern. Die Christen haben an immer mehr Orten Besorgnis um eine friedliche Zukunft, wirtschaftlichen Aufschwung sowie die Freiheit der Religionsausübung. Der Erzbischof bat uns, weiter um Frieden im Heiligen Land zu beten.
Am Samstag zelebrierte Erzbischof Yaser Ayyash eine Göttliche Liturgie in der Liebfrauen-Basilika. Prior Großarchimandrit Mitrophor Prof. Dr. Michael Schneider SJ war Konzelebrant neben den weiteren Priestern des Ordens. Die Teilnahme von Weihbischof em. Franz Josef Gebert an der Liturgie war ein schönes Zeichen der Verbundenheit.
In den Orden investiert wurden vom Großprior drei neue Mitglieder: Frau Irene Scigala, Herr Tobias Scigala und Herr Prof. Dr. Rosario Piro. Der Statthalter des Ordens, S.E. Thomas Dautzenberg, wurde für seine Verdienste zum Ritter des Großkreuzes befördert.
Der Chor Angelskij Sobor aus Belgien unter der Leitung von Frau Christine Van Laere bereicherte die Liturgie mit den Gesängen der Johannes-Chrysostomos-Liturgie. Am 13. September wird der Einweihung der Auferstehungskirche gedacht, daher mahnte der Erzbischof in seiner Predigt:
„Dieses Fest, (..), ist heute von großer Bedeutung. Es ist das Symbol der Auferstehung Christi und der Hoffnung, die selbst in den schwierigsten Situationen, insbesondere aufgrund von Kriegen, entstehen kann. Dieses Grab Christi ist heute leer, doch es ruft der Welt zu: „Christus ist auferstanden“ und „Die Hoffnung ist nicht zu Ende“. Ja, wir befinden uns in einer komplizierten Situation, die die christliche Präsenz im Heiligen Land vor große Herausforderungen stellt, aber wir sind noch immer dort, um unsere Mission fortzusetzen und zu verkünden, dass Jesus, der von den Toten auferstanden ist, unser Gott und unser Erlöser ist, der sein Leben am Kreuz freiwillig hingab, die ganze Menschheit liebte und erlöste.“
Seit seinem Vortrag vor einem Jahr hat es in Syrien einen Machtwechsel hin zu einem islamistischen Präsidenten gegeben. Wir können es in den Medien lesen: es gibt Aufforderungen zum Übertritt zum Islam, Tote bei einem Anschlag auf einen Sonntags-Gottesdienst in Damaskus und die Vertreibung von Christen nahe Sweida aus ihren Dörfern samt Niederbrennen ihrer Häuser und der Kirche. Die Minderheiten im pluralistischen Syrien stehen unter Druck. Daher hat Erzbischof Georges Khawam uns über das Leben der Christen und aller Syrer in seiner Diözese berichtet. Die Diözese umfasst die beiden Regierungsbezirke Latakia und Tartus – und damit die gesamte Mittelmeerküste Syriens – sowie die Gegend bis zur Kreuzfahrerburg Krak de Chevaliers mit ihren christlichen Dörfern. Auch wenn es seit der Machtübernahme keine positive Entwicklung für die Menschen gibt, so will der Erzbischof dennoch Hoffnung geben: es läuft gerade ein Projekt für die Eröffnung eines Kindergartens. Auch er mahnte uns, um Frieden zu beten.
Die schwierige Situation der Christen im Heiligen Land und in Syrien lässt uns nicht ruhen. Wir wollen mit unseren Projekten weiter Hoffnung schenken für eine friedliche Zukunft.
Die Liturgie am Sonntag, dem Hochfest Kreuzerhöhung, wurde im Hohen Dom zu Trier gefeiert. Der Chor Angelskij Sobor bereicherte auch diese Liturgie. Die Kreuzreliquie des Bistums stand aus diesem Anlass auf dem Altar. Die Mitfeier von Dompropst und Weihbischof Jörg Michael Peters und die Anwesenheit weiterer Mitglieder des Domkapitels zeigt die Verbindung zwischen Trier und Jerusalem.
In seiner Predigt erinnerte der Erzbischof:
„Die Verehrung des Heiligen Kreuzes des Herrn ist einer der bedeutendsten Aspekte der Anbetung des Gottmenschen. Sich mit dem Kreuzzeichen zu bekreuzigen, ist einer der ältesten Bräuche der Christen. Das heilige Kreuz ist ein Symbol für Gottes ewige Liebe zu den Sündern, ein Symbol für Christi völlige Selbstaufopferung, ein Symbol für Erlösung und Rettung, ein Symbol für Christi Sieg über Tod und Satan. (…)
Das Kreuz, das in den Mittelpunkt des christlichen Lebens gepflanzt ist, ist keine Einladung, ein elendes Leben zu führen, sondern ein Aufruf, unsere Liebe zu Gott auszudrücken und in seiner Liebe zu wachsen.“
Bilder des Jahrestreffens finden Sie hier.
Verfasst von Thomas Dautzenberg am 14.09.2025
Klarstellung: Edmund Dillinger war kein Mitglied unserer Ordensgemeinschaft in Deutschland
Am 7. Mai 2024 hat die „Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier“ den vorläufigen Abschlussbericht „Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen im Bistum Trier – Vorläufiger Abschlussbericht der wissenschaftlichen Studie zu den Umständen des Falles Edmund Dillinger“ vorgelegt. Auf den Seiten 14 und 15 wird im Abschnitt 3.3.3 ausgeführt, dass Herr Dillinger Mitglied im Patriarchalischen Orden vom Heiligen Kreuz gewesen sei. „Ein Hinweis auf D.s Mitgliedschaft in vorgenanntem Orden findet sich in seinen Personalakten„, so heißt es in dem Bericht.
Hierzu stellt die Ordensleitung des Patriarchalischen Ordens vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem, Statthalterei Bundesrepublik Deutschland e.V. fest:
Herr Dillinger war zu keiner Zeit Mitglied der deutschen Statthalterei des Patriarchalischen Ordens vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem. Er hat auch nie an einer Veranstaltung des Ordens in Deutschland teilgenommen. Herr Dillinger wurde nicht auf einem unserer deutschen Ordenstreffen in den Orden investiert. Wir können gleichwohl nicht ausschließen, dass der frühere Großmeister des Patriarchalischen Ordens vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem, Patriarch Maximos V. Hakim, Herrn Dillinger in den Orden aufgenommen hat. Fest steht, dass Herr Dillinger keinen Versuch unternommen hat, mit der deutschen Statthalterei in Kontakt zu treten, um bei uns mitzuwirken oder auch nur als Mitglied geführt zu werden. Der Name von Herrn Dillinger ist uns im Zusammenhang mit dem Patriarchalischen Orden erstmals mit der Vorlage des vorläufigen Abschlussberichts vom 7. Mai 2024 zur Kenntnis gelangt.
Dieser Bericht führt aus: „D. ist aus den im Internet teilweise veröffentlichten Lichtbildern und Namen der früheren und aktuellen Funktionsträger der Zentrale und der deutschen Statthalterei nicht ersichtlich. Auch auf einem vor dem Trierer Dom aufgenommenen Foto mit einigen Mitgliedern der deutschen Statthalterei und einem Weihbischof des Bistums Trier ist er nicht abgebildet. Dies lässt darauf schließen, dass D. in dem Orden keine Leitungsfunktion bekleidete. Eine Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens mag bei den Heilig-Rock-Wallfahrten oder Investituren in Trier bestanden haben, die die Patriarchen des Ordens besucht oder durchgeführt hatten. Entsprechend hatte D. bei diesen Gelegenheiten auch einen späteren kamerunischen Bischof kennengelernt.“
Die Verfasser behaupten, dass Herr Dillinger den Orden bei Investituren in Trier oder Heilig Rock Wallfahrten habe kennen lernen können. Dazu ist es, wie bereits geschrieben, nie gekommen. Gleichwohl ziehen die Verfasser aus dieser These den Schluß, bei „diesen Gelegenheiten“ habe Herr Dillinger einen Bischof aus Kamerun kennen gelernt. Dazu stellt die Ordensleitung fest, dass zu keiner Zeit an einer unserer Veranstaltungen in Trier ein Bischof aus Kamerun teilgenommen hat.
Es ist schade, dass die Verfasser des vorläufigen Abschlussberichts nicht während ihrer Recherchen mit uns Kontakt aufgenommen haben, um zu einer korrekten Darstellung zu gelangen. Daher haben wir am 8. Mai 2024 die Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier angeschrieben und um eine Neuformulierung des Abschnitts 3.3.3 ersucht.
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