Ostern 2025: Spendenaufruf für die leidende christliche Jugend in Syrien
Liebe Leserinnen und Leser,
aus Anlass des Heiligen Jahres 2025 hat Prior Michael Schneider SJ über die Vergebung der Sünden und die Erteilung eines Ablasses geschrieben. Seine Gedanken finden Sie hier.
In diesem Jahr feiern Ost- und die Westkirche gemeinsam Ostern, nicht, weil es 1.700 Jahre nach dem Konzil von Nizzäa endlich zu einer Einigung darüber gekommen wäre – diese steht bedauerlicherweise immer noch aus – sondern weil der Julianische und der Gregorianische Kalender zufällig „übereinstimmen“.
Die weltpolitische Lage hat weiterhin und stärker negative Auswirkungen auf unsere Glaubensgeschwister in den Ursprungsländern des Christentums. So nehmen die Repressalien in Syrien gegenüber Christen weiter zu. Es ist uns ein Bedürfnis, wenigstens den Kindern im Sommer eine kurze Zeit ohne Nöte und Sorgen zu verschaffen. Unser Projekt der Sommercamps für die Kinder im Großraum Damaskus wird auch in diesem Jahr durchgeführt werden. Zur Finanzierung benötigen wir aber auch Hilfe in Form von Spenden.
Einen Dank möchten wir heute schon allen aussprechen, die uns helfen, den Kindern in Syrien in den Sommercamps eine kleine Auszeit von ihrem täglichen Leben oder auch Überleben zu geben. Ebenso möchten wir denjenigen Danke sagen, die unser Projekt „Armenspeisung“ unterstützen, denn auch diese ist im Nachkriegs-Syrien noch dringend erforderlich.
Ihnen und Ihren Familien und Freunden wünschen wir ein frohes und gesegnetes Osterfest.
Göttliche Liturgie in Kevelaer
Am 5. April 2025 feierten wir eine Göttliche Liturgie im byzantinischen Ritus in Kevelaer. Der Chor Angelskij Sobor aus Belgien unter der Leitung von Frau Christine Van Laere bereicherte die Liturgie mit den Gesängen der Johannes-Chrysostomos-Liturgie. Prior Michael Schneider SJ gedachte zu Beginn seiner Predigt dem vormaligen Prior unseres Ordens und langjährigen Rektor der Wallfahrt in Kevelaer, Richard Schulte Staade, der den Bau und die Einrichtung der Orthodoxen Johannes Kapelle initiiert hatte. Für die notleidenden und verfolgten Christen und alle Menschen in Syrien, dem Libanon und dem Heiligen Land wurde besonders gebetet. Am Schluss der Liturgie wurde der verstorbenen Ordensgeschwister gedacht. Anschließend pilgerten wir zur Gnadenkapelle, wo wir den Angelus gebetet haben. In der Kerzenkapelle konnte wie jedes Jahr eine neue Kerze des Ordens für ihren festen Platz gestiftet werden.
Sie finden hier einige Bilder des Treffens.
Patriarch Youssef zelebrierte Liturgien in Deutschland – 300 Jahre Union mit Rom
Unser Großmeister, Patriarch Youssef, war aus Anlass des diesjährigen Gedenkens zu 300 Jahren Union mit Rom im Oktober 2024 in Deutschland. In Herne und Wiesbaden feierte er Göttliche Liturgien. Osnabrücks Bischof Dr. Dominicus Meier OSB war bei der Liturgie in Herne Konzelebrant. Ein schönes Zeichen der Gemeinschaft, denn er ist der zuständige deutsche Bischof für die Ostkirchen. Der Orden war mit einer Delegation vor Ort, unter Anderem Statthalter Thomas Dautzenberg (Foto) und als Konzelebranten Herbert Gräff (Herne) und Professor Dr. Thomas Kremer (Wiesbaden). In Wiesbaden besuchte auch Regina Lynch, die geschäftsführende Präsidentin von Kirche in Not, diesen feierlichen Gottesdienst. Eine wichtige Unterstützung für die in Syrien, dem Libanon und dem Heiligen Land so stark bedrängten melkitischen Gläubigen.
Investitur mit Georges Khawam, Erzbischof von Latakia, in Essen
Der Patriarchalische Orden vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem traf sich vom 6. bis 8. September 2024 in Essen zu seinem Jahrestreffen mit Investitur. Für den kurzfristig erkrankten Großprior, Jerusalems Erzbischof Yaser Ayyash, konnte Erzbischof Georges Khawam begrüßt werden. Er ist Bischof der syrischen Diözese Latakia. Wir sind dankbar für die Präsenz und die feste Verbundenheit zwischen der melkitischen Kirche in ihren Ursprungsländern und dem Patriarchalischen Orden vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem in Deutschland.
Der vormalige Großprior, Erzbischof em. Josef Jules Zerey, grüßte die Ordensgemeinschaft in der Generalversammlung per Videobotschaft. Darin rief er zum Gebet für den erkrankten Großprior, Erzbischof Yaser Ayyash, auf. Die drei Hilfsprojekte Kinderzentrum Altstadt Jerusalem, Kindergarten Ost-Jerusalem und Kindergarten an der Peter Nettekoven Schule an den Hirtenfeldern in Beit Sahour wurden darin vorgestellt
Der melkitische Pfarrer in Deutschland, Mayyas Abboud, stellte in seinem Vortrag die Gemeindestruktur und die vielfältigen Aktivitäten in Deutschland dar. Das Leben melkitischer Gläubiger ist eng mit dem kirchlichen Leben verbunden. Damit die zumeist syrischen Flüchtlinge neben ihrer Heimat nicht auch noch den Glauben verlieren, ist dies eine wesentliche Herausforderung. Daneben werden aber auch schon lange bei uns lebende Melkiten betreut. Seit 2016 baut Pfarrer Mayyas in beeindruckender Weise die Gemeinden auf. Mittlerweile bestehen 14 Gemeinden in Süd- und Wetsdeutschland mit eigenem Pfarrgemeinderat und Chor. In jeder Gemeinde findet zwei Mal im Monat eine Liturgie statt. Davor findet für die Kinder Religionsunterricht statt und nach dem Gottesdienst ein Miteinander der Gemeinde. Die Gruppe melkitischer Jugendlicher zwischen 19 und 33 Jahren umfasst 420 junge Menschen. Es wird viel Wert auf die Jugendarbeit gelegt. Leider gibt es keine eigene Kirche, kein eigenes Kloster oder keinen festen Standort. Für eine bessere Betreuung werden weitere Priester in Deutschland benötigt. Denn in vielen weiteren Orten in Nord- und Ostdeutschland müssen noch Gemeinden gegründet werden. Pfarrer Mayyas bedankte sich bei Prior Professor Michael Schneider und Ordensbruder Professor Thomas Kremer für die vielfältige Unterstützung in den vergangenen Jahren.
Am Samstag zelebrierte Erzbischof Georges Khawam eine Göttliche Liturgie zum Hochfest „Kreuzerhöhung“ im gut gefüllten Essener Dom. Prior Großarchimandrit Mitrophor Prof. Dr. Michael Schneider SJ war neben weiteren Geistlichen Konzelebrant. Sehr herzlich begrüßte Dompropst Michael Dörnemann zu Beginn der Liturgie den Erzbischof und die Ordensmitglieder.
In den Orden investiert wurden von Erzbischof Georges Khawam drei neue Mitglieder: Herr Michael Dangel-Graf, Herr Thomas Rudolph und Herr Pfarrer Herbert Gräff. Der Chor Angelskij Sobor aus Belgien unter der Leitung von Frau Christine Van Laere bereicherte die Liturgie mit den Gesängen der Johannes-Chrysostomos-Liturgie. In seiner Predigt mahnte der Erzbischof:
„Nur durch das Kreuz Christi kann die Menschheit gerettet werden, auf keinem anderen Weg sonst! Diese Grundüberzeugung gilt es immer neu zu entdecken, zu lehren und zu verkünden. Auf diese Weise wird der Leib Christi, also die Kirche, neu aufgebaut, nämlich auf der Grundlage der Überzeugung, dass das Kreuz ein Triumph über die Schwäche der Menschheit ist. Die Prozession in Gewändern, die mit Kreuzen geschmückt sind, stellt unsere Überzeugung von einer Neubelebung der Kirche Jesu Christi dar, der für uns gekreuzigt und auferstanden ist. Der Patriarchalische Orden hat die Pflicht und den Auftrag, die Botschaft des Kreuzes unentwegt in den christlichen Gemeinden wachzuhalten.“
In seinem Vortrag berichtete Erzbischof Georges über die die großen Herausforderungen im Nahen Osten und seiner Diözese Latakia. Seine Diözese umfasst die beiden Regierungsbezirke Latakia und Tartus – und damit die gesamte Mittelmeerküste Syriens – sowie die Gegend um die Kreuzfahrerburg Krak de Chevaliers mit ihren christlichen Dörfern. Er dankte für die Hilfe des Ordens sowie Kirche in Not für die Projekte „Sommercamps für Kinder und Jugendliche“ sowie die „Erdbebenhilfe“ im vergangenen Jahr. Diese Projekte zeigen Verbundenheit und Nähe zu den Schwestern und Brüdern vor Ort. Ein Verbleib der Christen in den Ursprungsländern des Christentums ist wichtig für eine Zukunft in Frieden und Wohlstand in Syrien. Doch die Auswanderung – insbesondere der Jugend und der gut Ausgebildeten – setzt sich leider fort. Denn die Menschen haben existentielle Sorgen und können mit Ihrem Verdienst nicht die nötigsten Kosten zum Leben decken. Neben der Hilfe von uns gibt es weitere Hilfsorganisationen, die versuchen die Not zu lindern.
Auch die Liturgie am Sonntag wurde im Hohen Dom zu Essen gefeiert. Der Chor Angelskij Sobor bereicherte auch diese Liturgie. In seiner Predigt fragte der Erzbischof:
„Was könnte aber einen dazu ermutigen, wirklich danach zu streben, sich selbst zu verleugnen? Was könnte einen dazu motivieren, wirklich sich selbst zu verleugnen? Jesus antwortet hierauf, indem er dazu auffordert, sein Kreuz auf sich zu nehmen und sich seinem Gefolge anzuschließen.“
Auf viele Jahre!
Bilder des Jahrestreffens finden Sie hier.
Verfasst von Thomas Dautzenberg am 09.09.2024
Klarstellung: Edmund Dillinger war kein Mitglied unserer Ordensgemeinschaft in Deutschland
Am 7. Mai 2024 hat die „Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier“ den vorläufigen Abschlussbericht „Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen im Bistum Trier – Vorläufiger Abschlussbericht der wissenschaftlichen Studie zu den Umständen des Falles Edmund Dillinger“ vorgelegt. Auf den Seiten 14 und 15 wird im Abschnitt 3.3.3 ausgeführt, dass Herr Dillinger Mitglied im Patriarchalischen Orden vom Heiligen Kreuz gewesen sei. „Ein Hinweis auf D.s Mitgliedschaft in vorgenanntem Orden findet sich in seinen Personalakten„, so heißt es in dem Bericht.
Hierzu stellt die Ordensleitung des Patriarchalischen Ordens vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem, Statthalterei Bundesrepublik Deutschland e.V. fest:
Herr Dillinger war zu keiner Zeit Mitglied der deutschen Statthalterei des Patriarchalischen Ordens vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem. Er hat auch nie an einer Veranstaltung des Ordens in Deutschland teilgenommen. Herr Dillinger wurde nicht auf einem unserer deutschen Ordenstreffen in den Orden investiert. Wir können gleichwohl nicht ausschließen, dass der frühere Großmeister des Patriarchalischen Ordens vom Heiligen Kreuz zu Jerusalem, Patriarch Maximos V. Hakim, Herrn Dillinger in den Orden aufgenommen hat. Fest steht, dass Herr Dillinger keinen Versuch unternommen hat, mit der deutschen Statthalterei in Kontakt zu treten, um bei uns mitzuwirken oder auch nur als Mitglied geführt zu werden. Der Name von Herrn Dillinger ist uns im Zusammenhang mit dem Patriarchalischen Orden erstmals mit der Vorlage des vorläufigen Abschlussberichts vom 7. Mai 2024 zur Kenntnis gelangt.
Dieser Bericht führt aus: „D. ist aus den im Internet teilweise veröffentlichten Lichtbildern und Namen der früheren und aktuellen Funktionsträger der Zentrale und der deutschen Statthalterei nicht ersichtlich. Auch auf einem vor dem Trierer Dom aufgenommenen Foto mit einigen Mitgliedern der deutschen Statthalterei und einem Weihbischof des Bistums Trier ist er nicht abgebildet. Dies lässt darauf schließen, dass D. in dem Orden keine Leitungsfunktion bekleidete. Eine Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens mag bei den Heilig-Rock-Wallfahrten oder Investituren in Trier bestanden haben, die die Patriarchen des Ordens besucht oder durchgeführt hatten. Entsprechend hatte D. bei diesen Gelegenheiten auch einen späteren kamerunischen Bischof kennengelernt.“
Die Verfasser behaupten, dass Herr Dillinger den Orden bei Investituren in Trier oder Heilig Rock Wallfahrten habe kennen lernen können. Dazu ist es, wie bereits geschrieben, nie gekommen. Gleichwohl ziehen die Verfasser aus dieser These den Schluß, bei „diesen Gelegenheiten“ habe Herr Dillinger einen Bischof aus Kamerun kennen gelernt. Dazu stellt die Ordensleitung fest, dass zu keiner Zeit an einer unserer Veranstaltungen in Trier ein Bischof aus Kamerun teilgenommen hat.
Es ist schade, dass die Verfasser des vorläufigen Abschlussberichts nicht während ihrer Recherchen mit uns Kontakt aufgenommen haben, um zu einer korrekten Darstellung zu gelangen. Daher haben wir am 8. Mai 2024 die Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier angeschrieben und um eine Neuformulierung des Abschnitts 3.3.3 ersucht.
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AkzeptierenHochfest Kreuzerhöhung
Der Patriarchalische Orden feiert das Hochfest Kreuzerhöhung jedes Jahr am Investiturwochenende. Mit dem festlichen Läuten des Hymnus Kreuzerhöhung der melkitischen Kathedrale in Jerusalem verbinden wir unser Gebet für die Menschen in den Ursprungsländern des Christentums.
Gebet für Syrien zur Jungfrau Maria
Papst Franziskus hat im September 2019 im Vatikan eine Marien-Ikone gesegnet, die leidenden Christen in Syrien Trost vermitteln soll. Die neue Ikone „Selige Jungfrau Maria, Schmerzensmutter und Trösterin der Syrer“ war anschließend in allen 34 Diözesen Syriens zu Gast. Bitte unterstützen Sie weiterhin die Menschen in Syrien mit Ihrem Gebet:
Schmerzensmutter Maria,
wir bitten Dich um Deine Fürsprache, dass Dein Sohn, unser Herr und Erlöser Jesus Christus die Wunden aller verbinden möge, die während des Krieges in Syrien und in den Krisengebieten der Welt leiden.
Wir bitten für diejenigen, die um geliebte Menschen trauern, die ihr Zuhause und ihre Wurzeln verloren haben.
Unsere liebe Frau von den Schmerzen, tröste sie und flehe Deinen Sohn an, sie von all ihrem Leid an Geist, Leib und Seele zu heilen.
Wir bitten für die Christen: Mögen Sie darin fortfahren, für Christus Zeugnis abzulegen in den Ländern, die reich an dem Erbe sind, das die Kirchenväter ihnen übergeben haben.
Mögen diejenigen, die dem Herrn nachfolgen, ihr Kreuz auf sich nehmen und denjenigen vergeben, die an ihnen schuldig geworden sind.
Mögen sie standfest im Glauben und in der Hoffnung bleiben.
Wir erbitten dies auf die Fürsprache Unserer Lieben Frau von den Schmerzen, der Trösterin aller Syrer.
Amen.
